Im letzten Jahr war schon fast alles vorbei, als ich von der LoveLetter Convention erfuhr. Umso mehr hatte ich mir vorgenommen, vom 25. – 26. Mai 2013 in Berlin Spandau dabei zu sein. Als ich dann noch Eintrittskarten nebst Übernachtung für 2 Personen bei einem Gewinnspiel von Weltbild gewonnen hatte, wusste ich, der Büchergott hat mich erhört. Ich versuche, meine Eindrücke nicht zu lang werden zu lassen. Ein ♥liches Dankeschön an die Veranstalter, Autoren und Verlage. Es war toll. Ganz viel Lob und ein klein wenig Kritik folgen im Post. Wer bis zum Ende durchhält, wird mit einem Video aus meinen Bildern belohnt.
Es ging schon Freitag in die Nähe von Berlin. Eine Nacht bei meiner Mutter und mit ihr zusammen am Samstag nach Berlin Spandau zur LoveLetter Convention. Den Veranstaltungsort, das Kulturhaus Spandau, hatten wir schnell gefunden. In einem separaten Raum bekamen wir neben einer sehr herzlichen Begrüßung die Besucherausweise und die Goodie Bags in grün. Natürlich mit dem Logo und Datum der LoveLetter Convention versehen.
Eigentlich dachte ich meiner Goodie Bag die Aufgabe zu, in den 2 Tagen der Convention meine Handtasche zu ersetzen und das ein oder andere Buch zu beherbergen. Doch welche Überraschung, die Tasche war schon prall gefüllt. Es gesellten sich schnell noch Lesezeichen und Leseproben hinzu. Ein paar Bücher passten dann doch noch hinein. Sehr vorteilhaft war das wasserabweisende Material der Tasche, da es das gesamte Wochenende geregnet hatte.
Als ersten Programmpunkt hatte ich mir die Lesung von Jeanine Krock mit Feuerschwingen ausgesucht. Irgendwie war ich viel zu hibbelig, um dem Text zu lauschen und total unaufmerksam. Ich habe mich gefühlt wie ein Teenie auf dem Konzert seiner Lieblingsband *schäm*. Im Anschluss daran wurde Jeanine Krock auch von vielen Fans auf der Jagd nach einem Autogramm bestürmt.Natürlich auch von mir.

Panel Historical. Von links nach rechts: Sandra Schwab, 2 Verlagsmitarbeiterinnen, Courtney Milan, Dolmetscher, Delilah Marvelle, Corinna Bomann, Jeanine Krock, Pamela Palmer, Dolmetscher, Annie Burrows
Nun landeten wir im Panel Historical. Durch das Panel führte sehr locker und mit Witz die Autorin Sandra Schwab. Sie schreibt für den amerikanischen Markt. Autoren und Verlagsmitarbeiter sprachen über die Gründe und Ideen, warum sie ihre Bücher in vergangenen Zeiten spielen lassen.Ich hatte noch nie darüber nachgedacht, wieviel Wissen man sich über die jeweiligen historischen Ereignisse aneignen muss, um eine nicht selbst erlebte Zeit glaubhaft darstellen zu können. Die jeweiligen Epochen durcheinander zu bringen und Reifröcke der falschen Zeit zuzuordnen wäre auch ein fataler Fehler.
Anschließend eine Veranstaltung, die einige Fragen zwischen Verlagen und Bloggern beantwortete. Sehr interessant fand ich, dass bei den Verlagen durchaus der Eindruck entsteht, der Sub (Stapel ungelesener Bücher) bestünde nur aus Rezensionsexemplaren. Das konnten die anwesenden Blogger jedoch aufklären. Der SuB besteht aus Büchern, die man einfach unbedingt ganz dringend haben musste und aber noch nicht gelesen hat. Unter anderem, weil man Rezensionsexemplare vorher liest, um diese zeitnah zu bearbeiten. Bei mir sammeln sich die Bücher auch aufgrund meiner Büchertauschgruppe auf Facebook an. Alle Verlagsmitarbeiter waren sehr nett und erzählten von ihrer Arbeit als Lektoren oder Einkäufer. Es war sehr interessant, die Einschätzung der Blogger aus Sicht der Verlage zu hören. Wir kamen gut dabei weg, sie mögen uns.
Mittlerweile war es kurz vor 13.00 Uhr und ein großer Stau im Treppenhaus. In alle Richtungen standen Schlangen, alle wollten zum Random House Empfang im Erdgeschoss. Nicht so toll, wenn man sich im 3. Stock befindet. Endlich unten angekommen gab es ein großes Gedränge und Geschubse. Aber es ging alles noch recht harmonisch zu. Zu jedem Autor führte eine Schlange, man konnte sich ein Buch signieren lassen,
sich im Convention – Heft eine Widmung geben lassen und/ oder wenn noch vorhanden ein vom jeweiligen Verlag gesponsertes Buch mit Widmung abholen. Nach gut einer Stunde schwitzen und argem Sauerstoffmangel hatte ich genug und suchte mir ein ruhiges Plätzchen bei Q&A von Random House. Auch hier war es interessant, was die Verlagsmitarbeiter zu erzählen hatten. Bisher war ich eher der typische Leser, der zwar ein Buch nach dem anderen in sich hinein stopft, aber sich noch nie wirklich damit auseinandergesetzt hat, wie es überhaupt zu diesem Buch gekommen ist und
nach welchen Kriterien Bücher ausgewählt werden, um veröffentlich zu werden. Warum auch ein Lektor mal ein doch nicht so tolles Buch aussucht, oder warum für manche Bücher sehr viel Werbung gemacht wird und für andere weniger. Trotzdem Bücher lesen zu ihrer Arbeit gehört und wenig Zeit für privates Lesen bleibt, haben Lektoren noch Lust darauf, in ihrer Freizeit mal ein Buch zu lesen. Toll. Ebenso wie wir „normale“ Leser haben natürlich auch sie ihre Lieblingsgenres.
Endlich im Hotel etwas ausspannen und eine Gaststätte zum Abendessen gesucht. Wieder ab in den Dauerregen, essen und todmüde zeitig in´s Bett. Einige Teilnehmer waren in einer anderen Location verabredet, doch diese haben wir nicht gefunden. Wegen des noch immer stark anhaltenden Regens verspührte ich auch wenig Lust, lange danach zu suchen. Vielleicht können wir uns für nächstes Jahr genauere Treffpunkte ausmachen.
Das war Tag 1 der LoveLetter Convention, der 25. Mai 2013
Am nächsten Tag, Sonntag, den 26. Mai 2013 waren wir gegen 8.45 Uhr am Veranstaltungsort. Um 9.00 Uhr begann der Kinofilm Rubinrot, doch das Kino war schon voll. Auch die nächste und übernächste Veranstaltung war voll. Das war sehr ärgerlich und ich war zugegeben recht sauer. Denn durch 5 Stockwerke zu rennen und überall abgewiesen zu werden war nicht sonderlich lustig. Naja, also einmal auf dem tollen roten Sofa Platz genommen und überlegt, wo man den als nächstes hin möchte.

Panel Schauplatz Deutschland. Von links: Sandra Schwab, Kristina Steffan, Kerstin Gier, Verlagsmitarbeiter, Ayleen P. Roberts (?); Sandra Henke, Jeanine Krock, Susanne Schomann, 2 Verlagsmitarbeiter
Im anschließenden Panel Schauplatz Deutschland beantworteten die Autoren Fragen zur Recherche ihrer Bücher und warum sie Deutschland als Schauplatz ihrer Bücher wählen. Wieder führte Sandra Schwab durch die Veranstaltung. Es wurde viel gelacht. So mancher Autor hat erfahren, wie er denn seine Recherchereisen künftig etwas anders steuern kann. Interessant auch die Begründung, warum manche Orte so gar nicht als Schauplatz eines Buches geeignet sind. Orte zu wählen, an die sich der Leser hinträumen möchte, macht natürlich Sinn. Denn wer will in einem Buch schon nach Noname – Dorf geführt werden?

oben von links: Stefanie Ross, Kristina Steffan, Susanne Schomann. Untere Reihe von links: Jeanine Krock und Kerstin Gier
Ich begab mich zu dem Spiel Stadt – Mann – Kuss. Ähnlich dem beliebten Name – Stadt – Land – Spiel ging es nach Buchstaben und für die Begriffe Ort, Name, Frauen sind…., Männer sind…. und romantischer Ort wurden passende Bezeichnungen gesucht. Sehr lustig, was viele Frauen so für Eigenschaften der Männer finden können (es waren auch 2 Männer anwesend). Es wurde in 5 Gruppen gearbeitet. Ich war in der Gruppe von Jeanine Krock. Noch dabei waren Kristin Steffan, Kerstin Gier, Stefanie Ross und Susanne Schomann. Unsere Gruppe belegte den 2. Platz.
Bei so einigen Besuchern lagen mittlerweile die Nerven blank, die Angst, kein Buch zu ergattern war groß. Es war traurig, wie sich einige aufgeführt haben. Mit dem Fahrstuhl bin ich vom 5. Stockwerk in das Erdgeschoss gefahren, stand mitten drin und musste mich erst einmal orientieren, wo ich denn nun hin möchte und hin sollte. Zuerst die noch offenen Schuhe zubinden (bei einigen Veranstaltungen durfte man die Räume nicht mit Straßenschuhen betreten), so mein Plan. Doch es ertönten gleich Rufe wie „der Fluchtweg muss frei bleiben“ und „stell Dich hinten an“ oder „ich bin vor Dir dran“.
Selbstverständlich habe ich den Fluchtweg nach dem Binden beider Schuhe sofort frei gemacht und mich zu meiner Mutter gesellt, welche lieb und artig in der Reihe stand. Eine der netten rumschreienden Damen traf ich später wieder, als sie sich vermaulte, sich an eine mittlerweile auf die Terrasse reichende Schlange anstellen zu müssen. Tja, ich hätte ja drüber nachgedacht, sie mit in die Schlange zu lassen, wie es viele getan haben, die sich kannten oder zusammen unterwegs waren, aber nein. Wer so unglaublich gierig ist, muss sehen wo er bleibt. Es ist doch klar, wenn 2 Besucher zusammen unterwegs sind, dass sie sich einen Platz freihalten, wenn einer mal fix das WC besucht oder was auch immer tut. Die meisten Besucher, mich eingeschlossen, hatten kein Problem damit.
Das war schon das Ende unseres Besuches der LoveLetter Convention 2013. Sehr traurig war und bin ich, dass die Signierstunde des LYX Verlages als letzter Programmpunkt gewählt wurde. Sehr viele konnten daran nicht mehr teilnehmen.
Ganz lieben Dank an die Organisatoren, die Verlage Egmont LYX, Blanvalet, Heyne, Mira Taschenbuch, Goldmann, Knaur, Dryas, Bastei Lübbe, Cora, Piper, Samhain und Vorablesen.de (ich hoffe, ich habe keinen vergessen). Es war toll und einmalig!!! Auch wenn ich zugeben muss, das ich einige der Autoren bisher nicht kannte und ihre Bücher nicht gelesen habe. Liegt aber eher daran, dass ich derzeit einfach andere Genres bevorzuge. Doch Sandra Henke, Jeanine Krock und Kerstin Gier so richtig life und zum Anfassen war die Reise wert. Mit einer Engelsgeduld beantworteten sie die Fragen der Fans. Manche Frage bestimmt mehrfach, doch immer mit einem Lächeln. Nie hatte man den Eindruck, sie haben genug und wollen auch mal Ruhe. Denn auch für sie als Autoren war es bestimmt anstrengend, 2 Tage ohne richtige Pausen und Erholungszeiten von einem Programmpunkt zum nächsten zu stürzen. Danke, ihr seid toll ♥.
Abschließend ein paar kleine Überlegungen
Sehr willkommen wäre ein Raum, indem man sich aufhalten kann, wenn man gerade keine Veranstaltung besucht. Sei es, um etwas zu essen oder weil gerade alles voll ist. Denn auch unten in der Galerie konnte man sich nicht immer aufhalten, so dass man fast keine Wahl hatte, als sich in den Regen zu stellen oder in das ja schon so enge Treppenhaus.
Ein paar Regale für die Schuhe, die irgendwann quer durchs Treppenhaus verteilt waren, wäre auch toll.
Sehr wichtig auch eine Garderobe und/ oder Schließfächer (die wenigen waren schnell weg). Viele schleppten ihre Koffer mit sich herum, da man im Hotel auschecken musste. Der Bahnhof Spandau hat entgegen der Angabe auf der Homepage der LLC keine Schließfächer. Oder haben wir sie nur nicht gefunden?
Nachtrag: der Bahnhof Spandau hat Schließfächer – nur gut versteckt zwischen den Gleisen 1+2 und 3+4
Alles keine Gründe, mich von einer Wiederholung abzuhalten. Bis zum nächsten Jahr zur LoveLetter Convention. Irgendwie ist man total berauscht von den vielen Erlebnissen und Eindrücken. Ich komme wieder und habe schon so einige neue Besucher im Gepäck für nächstes Jahr. Im nächsten Jahr findet die Convention in anderen Räumlichkeiten in Berlin Prenzlauer Berg statt.
Danke, wer bis hierher mitgelesen hat, das war wohl mein bisher längster Post. Abschließend noch einmal alle Fotos; Unterschriften, Bücher, Goodies oder der Spatz vom Bahnhof.
Danke ♥
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spannend …
danke liebe britt