Die sechs verbliebenen Vampirclans haben sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts über ganz Europa verteilt. Sie sind verfeindet und würden die anderen Clans lieber tot sehen. Doch alle gemeinsam haben ein Problem. Nicht nur, das sehr wenig Kinder geboren werden, auch sind deren Überlebenschancen nicht sonderlich hoch. So setzten sich die Obersten der Clans auf Ruf einer mächtige Druidin zusammen und beschließen, ihrem Nachwuchs alle Fähigkeiten der verschieden Clans zu vermitteln. Man wird sich nicht einig, bei welchem Clan die Ausbildung erfolgen soll. Also sollen ihre Zöglinge für jeweils ein Jahr bei jedem Clan verweilen.
Nosferas
Neben einigen anderen Vampirkindern sollen Alissa aus Deutschland, Franz – Leopold aus Wien in Österreich, der Engländer Malcom und Ivy aus Irland in Rom beim Clan der Nosferas lernen. Dort lernen sie Luciano kennen, ebenfalls ein Vampirkind. Untereinander herrscht bei den Kindern die von den Eltern übertragene Feindseligkeit. Aber nicht für lange. Während Franz –Leopold ein Ekel ist und an Arroganz kaum noch übertroffen werden kann, fangen die anderen Zöglinge an sich zu verstehen. Dies ist vor allem Ivy zu verdanken, die allen Clans gegenüber recht unvoreingenommen ist. In Rom werden sie lernen, das es für Vampire durchaus möglich ist, eine Kirche zu betreten. Morde finden statt, der gesamte Clan ist in Aufruhr. Die Kinder denken nicht daran, im sicheren Unterschlupf zu bleiben. Heimlich versuchen sie die Morde aufzuklären und decken Unfassbares auf.
Lycana
Wer jetzt auf die Idee kommt, die Vampire werden zu Wölfen, der liegt nur bedingt richtig. Beim irischen Vampirclan erlernen die Kinder das Wandeln ihrer Gestalt. Angefangen mit einer Fledermaus bis hin zu prachtvollen Wölfen. Ein schwer erkämpfter Frieden zwischen Werwölfen und Vampiren steht auf dem Spiel und sie geraten mitten hinein. Selbstverständlich unterstützen sie ihre Freundin Ivy. Unter Einsatz ihres Lebens versuchen die Clankinder, den Clan der Lycana vor dem Untergang zu bewahren. Doch immer wieder werden sie schon erwartet und müssen auch hier wieder schwere Kämpfe austragen.
Pyras
Eigentlich sollen die Erben dieses dritte Ausbildungsjahr in Deutschland bei den Vamaliern verbringen. Doch in Hamburg werden sämtliche Häuser der Wohnsiedlung abgerissen und es wird zu gefährlich. So reisen die Kinder nach Paris zu den Pyras. Auch in Paris erwarten die Erben der Nacht wieder aufregende Abenteuer. Während die Freunde durch den Untergrund der Stadt spazieren, lernen sie eine merkwürdige Gestalt kennen. Ein Vampir ist verschwunden und wieder einmal können es die Erben nicht abwarten, bei der Suche zu helfen. Der Vampirjäger mit seiner Tochter ist ebenfalls in der Stadt und ein noch größerer Feind erwartet sie alle. Dieser Teil verlangt dem Leser einiges ab. Es ist ein ständiges hin und her der Erzählstränge und ich habe mich schwer getan, diesen Teil zu Ende zu lesen. Zum Ende hin wird es etwas besser.
Dracas
In der Heimat von Franz Leopold! Als extrem arrogant und von sich eingenommen kann er es kaum erwarten, den anderen Erben sein Wien zu zeigen. Als seine Clanoberhäupter beschließen, den Erben eine wichtige Eigenschaft der Dracas, das Gedankenlesen, vorzuenthalten, unterrichtet er seine Freunde selbst. Die Ereignisse überschlagen sich. Luciano begegnet der Liebe, Ivy bekommt große Probleme und wird von ihrem Bruder Seymour getrennt. Das Buch ist düsterer als seine Vorgänger, was gut zu dem mittlerweile jugendlichen Alter der Personen passt. Die Erben müssen sich mit ihren Emotionen, Eifersucht und Konkurrenz auseinandersetzen.
Vyrad
Zur Zeit Jack the Rippers in London. Trotz großer Eifersüchteleien und Herzschmerz wollen die Erben der Nacht mithelfen, den Ripper zur Strecke zu bringen. Vom Clan der Vyrad werden sie mit Aufgaben betraut, welche endlich mal eine Herausforderung darstellen. Doch liegt über ihnen allen ein dunkler Schatten. Was ist mit Ivy? Ihrer aller Freundin? Seymour leidet sehr. In diesem letzten Jahr ihrer Ausbildung wird den Erben noch einmal alles abverlangt. Autorin Ulrike Schweikert kann die Spannung aus dem vorherigen Teil noch steigern. Die Geschichte Londons ist perfekt in das Buch integriert.
Oscuri
Der mittlerweile sechste Teil der Reihe um Alissa, Franz Leopold und Luciano. Clarissa ist noch immer Lucianos große Liebe. Sie wird als unreine Vampirin nicht von seinem Clan geduldet. So beschließt er, sich mit ihr nach Venedig abzusetzen. Er vergisst leider, dass seine Liebste nicht über die von ihm erlernten Fähigkeiten aller Clans verfügt. Es kommt zu Problemen. Wegen einer kurzen Nachricht von Luciano macht sich Alissa große Sorgen und beschließt, mit Franz Leopold nach Venedig zu reisen. Dort stehen sie einem bisher unbekannten und nicht zu unterschätzendem Gegner gegenüber, welcher Clarissa entführt hat. Der Gegner hat die Macht, den Vampiren die Möglichkeit des Verwandelns zu nehmen und sie in ihrer Geschwindigkeit einzuschränken.
Die gesamte Reihe Die Erben der Nacht ist etwas komplett anderes, als ich bisher kannte. Die Reisen durch die Metropolen Europas sind mit sehr viel Liebe zum Detail und gut recherchierter Geschichte erzählt. Gastauftritte von bekannten und berühmten Künstlern aus Musik und Literatur sind so perfekt in das Geschehen um die Erben eingepasst, das sie einfach dazugehören. Die Entwicklung der Erben vom Kind zum jungen Erwachsenen ist sehr gelungen. Sie haben sich zusätzlich zu ihren Aufgaben mit denselben Problemen herumzuschlagen, die jeder Teenager bewältigen muss. Das macht sie sehr sympathisch und lässt sie real erscheinen. Autorin Ulrike Schweikert hat mit ihren Erben der Nacht eine wundervolle Welt in unserer Welt erschaffen.
Erschienen im cbt.
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