Engel, Feen, Vampire – Autorin Jeanine Krock ist sehr flexibel in der Wahl ihrer mystischen Wesen. Immer wieder gelingt es ihr, diese in eine neue und einmalige Geschichte zu verpacken. Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, welches schon sehr weit in der Geschichte zurück geht und mit vielen tollen historischen Details angereichert ist. Auch Wind der Zeiten war ein wunderschönes und wieder völlig neues Leservergnügen.
In der Familie nicht willkommen und vom brutalen Ex getrennt will sich Johanna bei ihrer Freundin Caithlynn und deren Mann Iain nach Schottland selbst finden. Bei ihrer Ankunft am Bahnhof wird sie von einem sehr attraktiven, aber wortkargen, Mann vor einem Sturz gerettet. Diesen Mann trifft sie immer wieder. In der Pension der Freundin, beim Training mit einem bisher nicht zähmbaren Pferd und letztendlich bei einem Ausritt. Dieser Ausritt in die Tiefen Schottlands verändert alles. Ein plötzlich aufkommender Wind – der Titel des Buches Wind der Zeiten wurde von Jeanine Krock wohl daher so gewählt – bringt Johanna und den geheimnisvollen Fremden Alan in das Jahr 1728. Johanna will natürlich sofort zurück, was nicht möglich ist. Alan hat keine Erinnerung, wie die junge Frau bei ihm gelandet ist. In seiner Welt ein bekannter und gefürchteter Clanführer wird er als Abkömmling der Feen beschimpft. Er fühlt sich zu Johanna hingezogen, vertraut ihr komischer Weise und begehrt sie. Johanna geht es ebenso. Eigentlich hasst sie das Verhalten dominanter Männer und will sich nicht herum kommandieren lassen. Gelegentlich begehrt sie auch auf, doch überwiegend ergibt sie sich Alan seinem Willen. Eine Verbündete ist schnell gefunden und Johanna arrangiert sich vorerst mit ihrem Schicksal. Da Alan einer anderen versprochen ist, macht sie sich anfangs nicht allzu viele Hoffnungen. Doch je mehr sich ihre Gefühle entwickeln, umso mehr kämpft sie um den Geliebten, verliert fast ihr Leben dabei. Schafft sie es zurück in ihre Zeit?
Auch in dieser Geschichte gelingt es Autorin Jeanine Krock mich in eine neue Welt zu entführen. Alan und Johanna sind beide starke Persönlichkeiten, wobei Johanna ihre Stärke erst wieder findet. Die Beschreibung der Highlands ist so faszinierend, das ich unbedingt einmal nach Schottland möchte. Man kann die Landschaft vor sich sehen und bildet sich den Duft der Natur ein. Ganz nebenbei erfährt der Leser viel über das damalige und heutige Schottland. Die Zeit vom Jahre 1728 mitsamt den damaligen gesellschaftlichen Regeln ist sehr glaubhaft beschrieben und erinnert an alte Filme, mit wunderschönen Kleidern und Reifröcken, wie sie die Frauen in Wind der Zeiten tragen. Einmal ein solches Kleid tragen, ein Traum. Zur Handlung hätte ich mir etwas mehr Fantasy gewünscht. Selbstverständlich kommt die Romantik nicht zu kurz und auch dramatisch gefährlich wird es im Buch. Eine wunderschöne Liebesgeschichte in einer faszinierenden Welt.
Erschienen im Heyne Verlag.
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