Die liebe Lena hat Autorin Sylvia Deloy interviewt.
Zunächst einmal wäre es schön, wenn du ein bisschen was über dich erzählst :-), wie kamst du zum Schreiben? War es schon immer dein Wunsch Autorin zu werden oder gibt es einen bestimmten Zeitpunkt im Leben, an dem es sich für dich herausstellte? Was ist deine Geschichte ;-)?
Gelesen habe ich immer gern, und tatsächlich hatte ich schon als Kind den Wunsch, einmal Schriftstellerin zu werden. Allerdings habe ich nie wirklich daran geglaubt, dass das tatsächlich einmal klappen könnte. Es hat dann auch eine ganze Weile gedauert. Nach meinem Studium bin ich nach Köln gezogen, wo ich beim Fernsehen angeheuert und für verschiedene Unterhaltungsformate gearbeitet habe. Hier hatte ich auch schon viel mit der „Schreiberei“ zu tun: Quizfragen, Drehbücher, Moderationstexte, Romane zu TV-Serien. Dann ergab sich die Möglichkeit, für einen Verlag einen Jugendroman zu schreiben, und so entstand 2011 mein erstes Buch „Sterne, Stress und Kussalalarm“. Danach war erstmal wieder Medienbranche angesagt, aber ich hatte immer den Wunsch, weitere Bücher zu schreiben, was schließlich auch geklappt hat. Am 31. Januar 2020 ist meine romantische Komödie „Das Glück ist zum Greifen da“ im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Wenn du magst, würde ich dich dann bitten, ein bisschen was zum Inhalt von „Das Glück ist zum Greifen da“ zu schildern? Mich interessiert dabei sehr, was dich zu der Geschichte inspiriert hat?
In „Das Glück ist zum Greifen da“ geht es um die junge Serbin Ana. Sie führt ein ziemlich turbulentes Leben in Köln, denn sie ist alleinerziehende Mutter von musikalisch hochbegabten Zwillingen. Eines Tages erfährt sie, dass sie mit ihren Kindern Deutschland verlassen muss, obwohl sie schon seit zwölf Jahren hier lebt, perfekt Deutsch spricht und ihre Zwillinge hier geboren sind. Da Köln längst ihre Heimat geworden ist, beginnt sie, für ihr Bleiberecht zu kämpfen. Ihre Freunde und Nachbarn unterstützen sie dabei, denn sie alle wollen, dass Ana bleibt. Ganz besonders gerne möchte das auch Peter, der Musiklehrer ihrer Kinder, der Ana mit seinem Leichtmut in den Wahnsinn treibt. Bis sie merkt, dass ein bisschen Optimismus manchmal nicht schaden kann. Inspiration zu der Geschichte um Ana war eine sehr nette, patente junge Frau aus Serbien, die ich vor einiger Zeit kennengelernt hatte. Sie ist auch alleinerziehende Mutter von drei musikalischen Kindern, und sie war nach Köln gekommen, um hier Fuß zu fassen. Doch dann war die Familie eines Tages weg. Ihre Aufenthaltsgenehmigung konnte nicht verlängert werden. Das ist mir damals lange nicht aus dem Kopf gegangen und hat mich auf die Idee gebracht, eine Geschichte über das Thema „Abschiebung“ und „Heimat“ zu schreiben.
Woher nimmst du die Ideen zu deinen Charakteren? Wie entsteht ein Charakter in einem Buch? Gibt es erst die Idee und danach die Protagonisten oder wie dürfen wir uns das als Leser vorstellen?
Meistens ist es so, dass ich den Hauptcharakter schon im Kopf habe, und auch grob seine Geschichte. Dann fange ich an, den Plot zu entwickeln, und dabei entstehen die anderen Figuren wie von selbst. Sie kommen mir dann einfach in den Kopf. Die Geschichte und die Charaktere, das geht also Hand in Hand, denn die Figuren tragen die Geschichte. Die Ideen dafür beziehe ich aus dem wirklichen Leben. Es sind keine echten Personen, die ich dabei vor Augen habe, aber bestimmte Verhaltensweisen, Eigenheiten oder Angewohnheiten habe ich meistens schon mal bei irgendjemandem beobachtet, und die verwende ich dann für meine Protagonisten.
Liest du selbst in deiner Freizeit noch viel? Gibt es einen bestimmten Autor oder ein Genre, was du bevorzugst.
Ja, ich lese in meiner Freizeit immer noch viel, es sei denn ich bin gerade in der ganz ‚heißen‘Schreibphase. Dann mache ich mir lieber mal einen gemütlichen Netflix-Abend – ganz ohne geschriebenen Text. Was das Lesen angeht, bin ich eigentlich nicht auf ein bestimmtes Genre festgelegt. Ich lese gerne Krimis, aber nur, wenn sie nicht zu blutig sind. Ich mag aber auch historische Romane und Komödien. Und natürlich bin ich auch immer für eine schöne Liebesgeschichte zu haben.
Was dürfen wir als Leser in nächster Zukunft von dir erwarten? Kannst/Darfst du schon einen Einblick geben?
Allzu viel darf ich noch nicht verraten, aber ich kann sagen, dass ich gerade an einer weiteren romantischen Komödie arbeite, in der es um eine junge Frau geht, die beruflich und privat scheitert und noch einmal ganz von vorn anfangen muss.
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