Oh wie habe ich geweint. Wer schon einmal unglücklich verliebt war oder Liebeskummer hatte, wird beim Lesen dieses Buches ein paar dicke Kullertränen vergießen. Sophies Melodie ist das zweite Buch von Autorin Susanne Schomann, es gibt mittlerweile drei im Mira Verlag erschienene Bücher von ihr. Die Autorin lässt ihre Protagonisten immer durch die Hölle gehen, ehe sie ihnen Glück gewährt, das wusste ich aus ihren anderen Büchern. Doch in diesem Buch macht sie es ihnen so richtig schwer.
Sophie ist Journalistin und schreibt eine Kolumne. Über ihren Chef, Stiefvater und guten Freund erhält sie das Angebot eines seiner Freunde, eine Biographie zu schreiben. Ein Buch über den verschlossenen und zurückgezogen lebenden Sänger Constantin Afra. Sophie ist hin und hergerissen, das Angebot ist eine einmalige Chance. Doch das sie dafür im Haus des Sängers in den schottischen Highlands wohnen muss, behagt ihr nicht. In ihrem Misstrauen fühlt sie sich bestätigt, als Constantin ihr recht unnahbar, regelrecht abweisend, gegenüber tritt. Doch der junge Mann hatte dem Buch zugestimmt und reißt sich zusammen. Die zwei kommen nach etwas holperigen Anfangssitzungen recht gut voran. Constantin beobachtet Sophie heimlich und kann sich an ihr nicht satt sehen. Die junge Frau dagegen freut sich, dass Constantin jetzt aufgeschlossener ist. Als er ihr die Frage stellt, ob sie mit ihm ins Bett gehen würde, platzt sie fast vor Wut. Allerdings hat sie ihm schon ihr Herz geschenkt. Nach einer wunderschönen Zeit dann der große Cut. Alles zu Ende, alles vorbei. Aber warum?
Susanne Schomann stellt das Leid der beiden so greifbar nah und durchaus realistisch dar, das man total mitfiebert. Sophie leidet, ihr seelischer Kummer bereitet ihr körperlich Schmerzen. Sie kann fast nicht mehr und findet einen guten Freund, welcher ihr zuhört und sie einfach nur mal in den Arm nimmt. Constantin, ja nicht unbeteiligt an der Misere, verliert sich in Misstrauen, Angst und Seelenschmerz. Sophies Melodie ist ein sehr dramatischer und zutiefst emotionaler Roman. Immer wenn ich beim Lesen dachte, jetzt sei mal gut und es muss ja endlich wieder alles gut werden, setzte die Autorin dem Schmerz noch etwas drauf, lies Sophie noch mehr leiden. Sicher ist Constantin ein sehr komplizierter Mann. Aber ganz ehrlich, sind es nicht gerade diese Sorte Männer, die am interessantesten sind? Er hat auch sein Schicksal zu tragen, sein Verhalten ist bedingt nachvollziehbar. Um solche Bücher zu mögen, muss man sich darauf einlassen können. Liebesgeschichten sind nun mal Liebesgeschichten. Und doch gelingt es Autoren des Öfteren, dies neu zu erfinden. Susanne Schomann malt mit Worten Bilder, lockt mit wenigen Worten Emotionen aus dem Leser. Ich war lange nicht so todunglücklich beim Lesen eines Buches. Wer ein Hoch und Tief an Emotionen mag, sich in tiefe Verzweiflung hineinversetzen möchte, sollte unbedingt Sophies Melodie lesen. Eine wunderschöne gefühlvolle Liebesgeschichte.
Erschienen bei Mira.
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