Endlich wieder ein Buch um die Walsh – Familie von Marian Keyes, so dachte ich. Ich mag ihre Bücher und habe alle gelesen. Somit war das neue Buch von der Autorin Glücksfall ein absolutes must have für mich. Alleine das Cover lockte mich als Leser an. In zartem rosa mit Schokokäfern ist es einfach total süß. Ich war sehr gespant auf die Geschichte von Helen Walsh.
In Glücksfall von Marian Keyes geht es um Helen, die jüngste der Walsh – Schwestern. Bisher immer als die taffe und coole Schwester in Erscheinung getreten, hat auch sie ihr Päckchen zu tragen. Als Privatdetektivin herrscht gerade eine große Auftragsflaute und sie wird obdachlos. Helen zieht wieder in ihr Elternhaus. Ihre Eltern sind davon wenig begeistert. Über einen Exfreund bekommt sie den Auftrag, ein verschollenes Bandmitglied zu suchen. Helen wäre nicht Helen, wenn sie sich nicht mit ganz speziellen Mitteln ihr eigenen Mitteln auf die Suche machen würde. Verwirrt durch ihre Gefühle zu Artie, ihrem derzeitigen Freund, und ihrer wieder aufkommenden Depression fällt es Helen oft schwer, sich auf ihr eigentliches Ziel zu konzentrieren. Sie verliert sich in ihrer eigenen Welt und schwelgt in Erinnerungen.
Es ist lange her, das ich so Schwierigkeiten hatten, mich in ein Buch hineinzufinden. Unbestritten gibt es einige sehr mit dem Marian Keyes typischen Humor versehene Stellen, die mich als Leser laut auflachen lassen. Doch überwiegend hatte ich das Gefühl, zwei Bücher gleichzeitig zu lesen. Helen Walsh ist so oft mitten aus der Handlung heraus in einer Art Parallelwelt. Marian Keyes verarbeitet in Glücksfall ihre eigenen Depressionen. Ich finde es sehr gut und bemerkenswert mutig, wie offen sie damit umgeht. Doch für mich als Leser ist dieses Buch einfach unglaublich schwer zu lesen gewesen. Die Handlung plätschert seicht vor sich hin. Immer wenn etwas Schwung in die Sache kommt und man denkt, es geht jetzt los tippelt die Hauptperson wieder nur auf der Stelle herum. Helen Walsh kommt und kommt nicht vorwärts. Weder mit ihrem Auftrag das Bandmitglied zu finden noch in ihrer Beziehung zu Artie. In jedem Buch von Marian Keyes über die Familie Walsh wird als Nebenhandlung ein sehr ernstes Thema behandelt. Sehr detailverliebt habe ich ihre anderen Bücher in Erinnerung. Doch von Glücksfall bin als großer Liebhaber ihrer Bücher sehr enttäuscht. Es fehlt die Lebensfreude, welche in allen anderen Büchern von Marian Keyes vermittelt wird, trotzdem ernste Themen behandelt werden. Ich wünsche mir, dass die Autorin im nächsten Buch über die Tochter von Claire wieder ihren gewohnten Stil findet.
Erschienen im Heyne Verlag
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