Eine Zugfahrt die ist lustig, so sangen wir als Kinder. Leider haben wir, mal wieder, eher gegenteilige Erfahrungen gemacht. Am Samstag, den 27.10.2012, wollte ich mit meinem Sohn mit dem Zug von Regensburg nach Görlitz fahren. Sowieso schon eine lange Fahrt, aber die Bahn behält ihre Fahrgäste gern länger. Die deutsche Bahn macht Zugfahren zum Überlebenstraining.
Unser Zug ab Regensburg war mit 10 Minuten Verspätung ausgeschrieben. Nachdem 10 Minuten vorbei waren, gab es neue weitere 10 Minuten Verspätung. Insgesamt waren es dann 50 Minuten Verspätung, die den Fahrgästen immer im 10 Minuten-Takt mitgeteilt wurden. Da es sich ja immer nur um 10 Minuten handelte, blieben die Menschen auf dem Bahnsteig stehen. Aber nach 15 Minuten ist man da bei den derzeitigen Temperaturen gut durchgefroren, denn in Bayern zog der Winter ein. Irgendwann war klar, dass unsere Anschlusszüge alle weg sein würden, ehe wir die jeweiligen Bahnhöfe erreicht haben. So begab ich mich zum Servicepoint für die Deutsche Bahn, um mich nach anderen Verbindungen zu erkundigen. Nachdem der junge Mann mir Züge ausgedruckt hatte, fragte ich, ob denn diese Züge pünktlich fahren. Seine daraufhin folgende Aussage ließ mich fast platzen. Er könne mir das nicht sagen, ob ich denn nicht wüsste, was für Wetter sei. Zugegeben, es sind ein paar Schneeflocken gefallen. Aber ist es wirklich so verwunderlich, dass Ende Oktober Schnee fällt? Zumal es ja in heutiger Zeit gute Wettervorhersagen gibt. Endlich saßen wir dann in einer Bahn nach Hof.
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Während der Fahrt gab es einen lauten Knall, alle standen plötzlich erschrocken in den Gängen und die Bahn hielt an. Nachdem wir einige Minuten standen ging es im Schneckentempo weiter. Warum wussten wir da noch nicht. Es ist ja nicht notwendig, verängstigte Menschen zu beruhigen. In Hof angekommen sahen wir, warum der Zug angehalten hatte. Die gesamte Front war eingedrückt und die Scheibe gesprungen. Zwischen den Lampen klemmten noch Reste eines Astes. Das erklärt, warum der Fahrer so langsam fuhr. Aber warum wurden Fahrgäste nicht wenigstens soweit informiert, dass alles ok ist und wir noch mehr Verspätung rausfahren, durch die gesprungene Scheibe?
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In Hof angekommen waren wir noch der Meinung, um 17.30 Uhr mit dem Inter-Regional-Express nach Dresden weiterfahren zu können. Gerade ausgestiegen erklang eine Durchsage, der Zug hätte Verspätung auf unbestimmte Zeit. Diese Bahn kam von Nürnberg, was bei normalem Betrieb 1:40 h dauert. So beschlossen alle Fahrgäste, erst einmal in die Bahnhofshalle zu gehen. Dort war es zugig und bitterlich kalt, auch von wartenden Menschen total überlagert. Um 18.30 Uhr sollte die nächste Bahn fahren, wäre da nicht schon ebenfalls eine Verspätung angeschrieben, von 10 Minuten. Irgendwann war diese grausige Stunde Wartezeit endlich um und es sollte wohl bei den 10 Minuten Verspätung bleiben. Kurz danach gab es eine Ansage, es würde ein Inter-Regional-Express von Nürnberg einfahren, mit Weiterfahrt nach Dresden. Der Zug kam. Plötzlich große Unruhe, am Bahnsteig gegenüber fuhr ebenfalls ein Inter-Regional-Express von Nürnberg zur Weiterfahrt nach Dresden ein. Die Leute waren verunsichert, da die fehlende Bahn immer noch auf unbestimmte Zeit Verspätung haben sollte. Eine Ansage des Bahnpersonals gab es nicht, sollen sich die Leute doch kümmern. Die Fahrt nach Dresden verlief ohne Zwischenfälle. Die Zugbegleiterin war sehr freundlich und suchte mit viel Geduld so ziemlich jedem Fahrgast die erforderlichen Anschlusszüge heraus. Danke an die Geduld dieser einzigen netten Mitarbeiterin, die wir an diesem Tag trafen. Sie hat die schlechte Meinung über die Deutsche Bahn etwas gemildert. In Dresden angekommen suchten wir uns ein warmes Plätzchen, da unser Regional-Express leider erst in 1,5 Stunden fahren würde. Alle anderen hatten wir ja verpasst. Der letzte Zug war pünktlich, als einziger des Tages. Gegen Mitternacht war unser mittlerweile ungefähr 10 Stunden andauernde Odyssee vorbei. Normale Reisezeit beträgt etwas über 6 Stunden und ist nicht mit stundenlangen Aufenthalten auf Bahnhöfen verbunden.
Was einfach unverständlich ist, warum war die Bahn derart überfordert? Warum wurde ich gefragt, ob ich das Wetter nicht gesehen hätte? Es wird jedes Jahr Winter und in jedem Jahr dasselbe Caos. Liebe Deutsche Bahn, es wird so weitergehen, das irgendwann der Winter kommt. Und ja, es fallen auch einige Schneeflocken. Und diese bösen Schneeflocken greifen alle Bahnstrecken an. Dafür, dass Zugfahrkarten so teuer sind, dürfte man auch etwas mehr Einsatz und vor allem Pünktlichkeit erwarten. Und nettes Servicepersonal würde ich auch begrüßen. Vielleicht wäre auch ein Tee für all die vielen dem Frost ausgesetzten Fahrgäste möglich gewesen. Oder lieber mit Auto fahren.
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