Seit den Glitzervampiren hat kein Buch mehr so die Lesermeinungen gespalten wie Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes. Die einen weinen bittere Tränen während die anderen sich abfallend über die Naivität der Charaktere äußern. Was macht dieses Buch so polarisierend? Emotionen! Während viele mit der stellenweise doch recht blauäugigen Louisa mitfiebern, können andere mit dieser Blauäugigkeit gar nichts anfangen, empfinden sie als nicht zeitgemäß und irreal.
Louisa hat keinen Job mehr und es ist schwer, einen neuen zu finden. Sie bekommt das Angebot, bei dem im Rollstuhl sitzenden Will die Rolle des Beschäftigers zu geben. Die Bezahlung ist super, also greift sie nach einiger Überlegung zu. Womit sie nicht gerechnet hat, dass Will keinen Aufpasser möchte und mit sich und seinem Leben abgeschlossen hat. Seinen Eltern gesteht er 6 Monate zu, um ihm vom Gegenteil zu überzeugen das sein Leben lebenswert sei. Daher der Titel des Buches. Er sieht keinen Sinn in einem Leben, wo er ständig auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Doch er hat nicht mit dem Willen von Louisa gerechnet! Sie hat es sich zur Aufgabe, zur Passion, zur Berufung gemacht, ihn von der Schönheit des Lebens zu überzeugen und ihm zu beweisen, dass sein Leben auch als das eines Behinderten lebenswert ist.
Ich gehöre zu denen, die bei diesem Buch bittere Tränen vergossen haben. Man muss sich auf so eine Liebesgeschichte einlassen können. Selbst wenn sie etwas weit hergeholt ist und einige Dinge recht überzogen, könnte sie aus der Realität stammen. Doch Bücher sind Geschichten und diese sind nun einmal erfunden und keine Wiedergabe von Geschehnissen. Mich hat diese Liebesgeschichte sehr berührt und auch sehr nachdenklich gemacht.
Das Buch ist wunderschön. Sehr gefühlvoll und mit einem Hauch von wundervollem Kitsch. Erschienen bei Rowohlt.
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