Mehrere Familien, verschiedene Anschläge und immer überlebt nur das Kind.
Drei junge Menschen verlieren auf tragische Weise erst ihre Eltern und dann ihre Pflegefamilien.
Um sie vor weiteren Tötungsversuchen zu schützen und psychisch zu betreuen, werden Claire, Will und Teddy in das Internat „Abendruh“ geschickt.
Detective Jane Rizzoli und Pathologin Maura Isles ermitteln in ihrem nunmehr zehnten Fall und stehen vor einem Rätsel, denn auch in Abendruh gehen merkwürdige Dinge vor sich und die beiden können noch keine Verbindung zwischen den Anschlägen und dem mysteriösen Vorgehen im Internat feststellen, bis eine merkwürdige Substanz gefunden wird, die Maura misstrauisch werden lässt …
Tess Gerritsen schafft es immer wieder aufs Neue, kurios verzwickte Geschichten zu kreieren, die den Leser zunächst in die Irre führen, um dann am Ende zu zeigen, dass weder die eine Ahnung noch die andere auch nur annähernd stimmt.
Im Internat Abendruh, auf das die drei Kinder geschickt werden, gehen merkwürdige Dinge vor sich. Das wird dem Leser nicht nur durch die Beschreibungen der Geschehnisse verdeutlicht, sondern auch durch die sehr dichte Atmosphäre, die die Autorin schafft und die den Leser durchweg mit einem unguten Gefühl zurücklässt.
Dieses Gefühl wird bestätigt, als die Vorkommnisse konkret werden und selbst die Kinder beginnen, im Fall aufgehängter Woodoopuppen im angrenzenden Wald zu ermitteln.
Die beiden Ermittlerinnen kennt man bereits aus den anderen Büchern der Reihe, aber auch hier überzeugen sie größtenteils wieder mit ihrem Wortwitz und geschickt intelligenter Kommunikation. Privater Background der beiden wird ab und zu erwähnt und somit vorausgesetzt, dass dieser bekannt ist, es werden jedoch keine neuen Details in diesem Buch beschrieben, sodass dieses Feld keinen zu großen Raum in diesem Thriller einnimmt.
Trotz spannender Atmosphäre, spannendem Plot, der durch Verwirrung des Lesers am Ende klug aufgeschlüsselt wird, und selbstermittelnden Kindern (die teilweise intelligenter vorgehen als die Erwachsenen), ist dieses Buch kein Vergleich zu den vorangegangenen Thrillern dieser Reihe.
Die Story beginnt etwas schleppend, es kommt, meinem Empfinden nach, zwischendurch sogar zu einem Stillstand der Geschichte, da die Ermittlungen zunächst frühzeitig beendet scheinen. Immer mal wieder passiert etwas, das im Zusammenhang der toten Familien der Kinder stehen muss, doch ein richtiger Spannungsbogen, wie man ihn von Tess Gerritsen gewöhnt ist, kommt erst auf den letzten hundert Seiten auf, der die Geschichte dann zu einem guten Ende führt.
Ein solider Rizzoli-und-Isles-Thriller, der von allen Fans gelesen werden sollte und dank sehr dichter Atmosphäre auch ein nettes Lesevergnügen bereitet.
Wer aber einen absolut spannenden und sehr guten Thriller lesen möchte, sollte lieber zu den Erstlingswerken dieser Reihe greifen.
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